Womit verschwendest Du eigentlich Deine Zeit in Deinem Geschäft am liebsten? Staubst Du Deine Regale ab? Dekorierst Du Dein Schaufenster, obwohl Du keinen Spaß daran hast? Planst Du eine Fortbildung für eine Behandlung, die Du schon in der Vorstellung eigentlich nur anbieten, aber nicht durchführen möchtest? Machst Du Buchhaltung, obwohl Du das gar recht nicht kannst? Wie willst Du Da Deine Prioritäten setzen?
Denkst Du gleichzeitig, dass Zeit ein unwiederbringliches und unbezahlbares, das allerhöchste Gut ist und Du sie nie wieder zurück bekommst? Wenn das so ist: Weshalb verschwendest Du Deine Zeit dann mit Tätigkeiten, die Du nicht magst oder gar nicht richtig gut kannst? Weshalb machst Du nicht einfach das, was Du gut kannst, was Du gerne machst und was Dir am meisten Geld bringt? Weshalb setzt Du keine klaren Prioritäten, was gut für Dich und Dein Geschäft ist?
Egal, ob Du als MasseurIn oder HeilpraktikerIn eine Praxis führst oder als KosmetikerIn, FußpflegerIn oder BeraterIn selbstständig arbeitest, es ist absolut überlebenswichtig, klare Prioritäten zu setzen. Denn genau das entscheidet, welchen Preis Du für Deine Zeit erzielst und damit natürlich über die Höhe Deines Einkommens. Und natürlich darüber, wie Du Dein Leben verbringen willst.
Wir beschweren uns ja oft darüber, wie unsere Kunden und Mitarbeiter über unsere Zeit verfügen und dabei überhaupt nicht berücksichtigen, wie wertvoll sie ist. Aber wenn Du selbst mit Deiner Zeit umgehst, als stünde sie endlos zur Verfügung, warum sollten die anderen sie dann für wertvoll halten? Die machen nur nach, was Du ihnen vorlebst. Solange Du ihnen sagst oder auch nur durch Dein Verhalten vermittelst, dass Du unendlich viel Zeit hast und immer gerne für alles Mögliche davon abgibst, darfst Du Dich da nicht wundern!
Du möchtest gut verdienen? Dann behandele Deine Zeit auch wirklich als Dein höchstes Gut.
Doch wie viel ist Deine Zeit überhaupt wert? Ich meine in Euro und Cent ausgedrückt? Um Prioritäten setzen zu können, musst Du das wissen. Du musst es ausrechnen. Orientiere dich an Kostenaufstellung, Behandlungskalkulation, auch am Umsatz und dem Gewinn bzw. dem Unternehmerlohn, den du erzielen willst. Anleitungen dazu findest Du bald hier auf der Website. Deine Zeit läuft einfach ab – Sekunde für Sekunde, egal, was Du machst. Deshalb ist auch Zeitmanagement völliger Unsinn. Du kannst nichts managen, was von selbst unaufhörlich verschwindet.
Obwohl Deine Zeit so wertvoll ist, weil sie stets unwiederbringlich verloren ist, bringt es trotzdem überhaupt nichts, möglichst viel in jede Stunde hineinzupacken. Deine Zeit wird nicht mehr, nur die Qualität Deiner Tätigkeit nimmt ab. Aber die Qualität, nicht die Quantität entscheidet, was Du verdienst.
Das einzige, was Du wirklich managen kannst, ist, was Du mit Deiner Zeit anfängst. Ob Du die wirklich wichtigen Dinge in der Zeit, die dir zur Verfügung steht, tust. Oder ob Du sie mit unwichtigen, anspruchslosen Tätigkeiten verschwendest. Du allein setzt Deine Prioritäten. Prioritäten darüber, was Du erreichen und auch darüber, was Du unbedingt vermeiden möchtest.
Mach doch einfach die Tätigkeiten, die für Dein Geschäft am meisten wert sind. Als Selbstständige(r) erhältst du Deine Bezahlung nicht immer sofort. Klar, wenn Du eine Behandlung machst oder Produkte verkaufst, dann schon. Aber wenn Du Deine Marketingstrategien überlegst und planst, Deine Behandlungen genau kalkulierst, Deine Zielgruppe definierst oder für Dein Geschäft wirbst, dann zeigt sich der Erfolg Deiner Tätigkeit erst später. Unter anderem dadurch, dass sich Deine Kundenanzahl erhöht, die Kundentreue stärker wird, die Umsätze steigen und damit Dein Gewinn, Dein Einkommen.
Prioritäten richtig setzen
Aber wie setzt Du Prioritäten? Was sind wertvolle Tätigkeiten für Dein Geschäft oder Deine Praxis?
- Wertvolle Tätigkeiten haben die höchste Priorität: Am wertvollsten sind natürlich immer die Tätigkeiten, die Du Deinen KundInnen berechnest, wie Behandlungen und Produkte.
- Lass die Finger weg von schlecht bezahlten Tätigkeiten: Wenn Du Deine Stunden mit schlecht bezahlten Tätigkeiten wie Saubermachen oder tiefpreisigen Behandlungen füllst, wirst Du kein gutes Einkommen erzielen. Auch Tätigkeiten, die Du einfach nicht machen möchtest (bei mir ist das unter anderem die Buchhaltung, die ich schon gut machen könnte, wenn ich wollte), solltest Du dann auch nicht machen. Damit nimmst Du Dir nämlich selbst jede Motivation!
- Delegieren, was geht: Nämlich die schlecht bezahlten oder ungeliebten Tätigkeiten! Wer das machen soll? Jemand, der das halbwegs gut kann (er muss nicht so gut oder gar besser sein als Du) und deutlich unter dem Stundensatz bleibt, den Du für Dich als Ziel definiert hast. Du brauchst dazu niemanden fest anzustellen. Es gibt Dienstleister (wie Steuerberater mit Buchhaltung), freie Selbstständige, die bestimmte Behandlungen durchführen, und Minijobs. Vielleicht reicht es dann irgendwann zur Vollzeitkraft.
- Am und nicht nur im Unternehmen arbeiten: Arbeit am Unternehmen wie Analysen, Kalkulationen, Planungen und Fortbildungen sind oft wertvoller als Arbeit im Unternehmen wie Studio oder Praxis aufräumen und putzen, Wäsche waschen oder Flyer austragen. Du erinnerst Dich an Punkt 1? Ausgenommen davon sind immer Tätigkeiten wie Deine Behandlungen und Verkaufsgespräche.
- Du steuerst Deinen geschäftlichen Erfolg in hohem Maße selbst. Die Kunst liegt auch darin, Deine Zeit für die wertvollsten Tätigkeiten zu verwenden. Lieber behandelst Du für 100,00 Euro die Stunde anstatt die Buchhaltung für 40,00 Euro die Stunde zu machen. Lieber berechnest Du Deine Kosten und planst Deine Werbeaktivitäten als dass Du für 10,00 Euro die Stunde Deine Geschäftsräume sauber machst.
Am Ende des Tages ist Deine Zeit unwiderruflich vorbei. Es liegt an Dir, ob Du Dich ausgebrannt und erschöpft fühlst und Dir vor dem nächsten Tag graut. Oder ob Du zufrieden und voller Energie nach Hause zu Deiner Familie fährst, Freunde triffst oder ins angesagte Gym gehst. Du entscheidest über Deine Zeit, Dein Einkommen und damit über Dein Leben! Überlege also gut, welche Prioritäten Du setzen willst!
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